Mobiles Grün als „Realexperiment“

Landshut erprobt Klimaanpassungsmaßnahmen in der Innenstadt

Die Risiken und Schäden durch lokale Auswirkungen des Klimawandels in Form von Wetterextremen, wie Hitze und Starkregen, nehmen insbesondere im dichtbebauten Stadtraum zu. Dementsprechend müssen Standorte für Maßnahmen zur Klimaanpassung gefunden werden. In Landshut starten deshalb im Frühjahr zwei „Realexperimente“ in der Altstadt.

Gerade in der dicht bebauten Innenstadt ist die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen oftmals komplex. Unterschiedliche Interessen der Bewohner, Besucher und Gewerbetreibenden, Veranstaltungen sowie zahlreiche über- und unterirdische Infrastrukturen müssen bei Neuplanungen berücksichtigt werden. Als ein methodischer Baustein des Klimaanpassungsprozesses werden deshalb in Landshut demnächst zwei „Realexperimente“ eingesetzt.

Die bestehenden, mit Sitzbänken möblierten konsumfreien Zonen auf der östlichen Seite der Altstadt in der Fußgängerzone werden mit mobilem Grün ergänzt: In Pflanztrögen werden Jungbäume (Feldahorn) mit Unterpflanzung aufgestellt, die über die Jahre zunehmend Schatten spenden sollen. Zusätzlich werden ebenfalls in Pflanzgefäßen standortgerechte Blühstauden aufgestellt. Sollte sich diese Bepflanzung im Rahmen des „Realexperiments“ bewähren, kann die Innenstadtmöblierung auf dieser Basis erweitert werden. Andernfalls kann die Bepflanzung entsprechend der aus dem Versuch gewonnenen Erkenntnisse angepasst werden.

Bei der zweiten Maßnahme wird das Buswartehäuschen vor dem Gebäude Altstadt 88 als Pilotprojekt begrünt: Mit Efeu bewachsene Rankgitter in Pflanztrögen werden hinter und teilweise seitlich der Wartehalle aufgestellt. Über den Sommer wird beobachtet, wie sich die Pflanzen entwickeln und welche Verbesserungen hinsichtlich Hitzeschutz und Verschattung erzielt werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen sollen in den folgenden Jahren weitere hitzebetroffene Wartehallen begrünt werden.

Diese Maßnahmen werden zunächst auf Probe umgesetzt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend genutzt, um die Maßnahmen entsprechend weiterzuentwickeln. Kernelement der Realexperimente ist das „Lernen im Prozess“. Dazu ist das Feedback aller Bürgerinnen und Bürger äußerst willkommen. Sobald die Pflanztröge aufgestellt sind, wird unter www.landshut.de/klimaanpassung eine Eingabemaske für Feedback zur Verfügung stehen. Auf diese Seite wird auch ein auf den Pflanztrögen aufgeklebter QR-Code führen.

 

Foto: Pixabay

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